Ausbildungswochenende 2019

Am vergangenen Wochenende fand für die KameradInnen des Umweltschutzzugs das inzwischen 3. Ausbildungswochenende dieser Art statt. Hierbei stand neben der fachlichen Weiterbildung durch das Bestreiten verschiedener Einsatzszenarien auch die Kameradschaftspflege im Fokus.
Nachfolgend ein paar Eindrücke und Daten zum zeitlichen Ablauf:

Das Ausbildungswochenende startete am Freitag, den 26.10.2019, um 17:00 Uhr. Die nachfolgenden ca. 3 Stunden wurden zunächst zur Vorbereitung des Folgetags und Einrichtung der Schlafgelegenheiten für die nächsten zwei Nächte genutzt. Gegen 20:00 Uhr begann dann der gemütliche Teil des Tages.

Am Samstag startete der Umweltschutzzug nach einem reichhaltigen Frühstück gegen 09:30 Uhr Richtung Herdecke zur dort ansässigen Firma Dörken, die eine Lagerhalle als Übungsobjekt zur Verfügung stellte. Vielen Dank an dieser Stelle an das Unternehmen Dörken!
Gegen 10:00 Uhr alarmierte die Übungsleitstelle das erste Fahrzeug des Umweltschutzzugs mit der Meldung „F-BMA – ausgelöster Handfeuermelder in Lagerhalle“. Nach einer kurzen Lageeinweisung und Lotsung durch den Werkschutz wurde durch den ersteintreffenden Fahrzeugführer ein Trupp unter schwerem Atemschutz zur Lageerkundung und Menschenrettung in das Gebäude zum ausgelösten Handfeuermelder vorgeschickt. Dort eingetroffen wurde eine geschockte aber gehfähige Person angetroffen, die daraufhin durch den Trupp aus dem Gebäude geleitet wurde. Durch diese Person wurde berichtet, dass sich noch zwei Kollgen im Gebäude befinden, die in einen betrieblichen Unfall verwickelt waren.
Daraufhin wurde der Trupp noch einmal zur Erkundung und Menschenrettung an die durch den Mitarbeiter genannte Unfallstelle geschickt. Dort stellte sich folgendes Bild dar.
Augenscheinlich hatte sich beim Transport mittels Stapler ein Unfall ereignet, bei dem ein mit einer Flüssigkeit gefüllter IBC auf einen Kollegen gefallen ist. Dieser wurde hierdurch tödlich verletzt und unter dem IBC eingeklemmt, sodass eine zeitnahe Bergung durch den Angriffstrupp nicht möglich war. Durch den Absturz wurde der IBC leicht beschädigt, sodass es darüberhinaus zu einem Produktaustritt kam. Der Staplerfahrer konnte sich in Schockstarre nicht selbständig aus dem Gefahrenbereich retten und wurde deshalb durch den Angrifftrupp aus dem Gebäude getragen. Zwischenzeitig erhöhte der Gruppenführer des ersten Fahrzeugs aufgrund der Lageentwicklung auf das Stichwort „GSG II“, wodurch weitere Spezialkräfte durch die Übungsleitstelle alarmiert wurden. Nach dem Eintreffen der restlichen Kräfte des Umweltschutzzuges wurde eine Dekontaminationsstelle Stufe 2 aufgebaut und betrieben. Des Weiteren wurden Trupps mit Chemikalien Schutzanzug zur Lageerkundung, Auffangmaßnahmen und Messungen in den Gefahrenbereich geschickt. Durch eine anschließende Stoffrecherche und in Rücksprache mit dem vor Ort anwesenden Fachberater für chemikalische Gefahren wurden Maßnahmen zur Wiederherstellung eines sicheren Zustands festgelegt und durch die Einsatzkräfte durchgeführt. Nach ca. 3 h wurde der Übungseinsatz erfolgreich abgeschlossen und die KameradInnen konnten das durch die Firma Dörken gestellte Mittagessen wohlverdient zu sich nehmen.

Übung 1

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Nach der Rückkehr zur Feuerwehrwache wurden die Fahrzeuge wieder einsatzklar gemacht und die Übung nachbesprochen. Gegen 15:30 Uhr startete der Umweltschutzzug dann erneut zu einem Übungseinsatz. Hierbei wurde das erste Fahrzeug (HLF) zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person gerufen. Beim Eintreffen wurde Rauch von der Unfallstelle zwischen LKW und PKW aus wahrgenommen, weshalb der Fahrzeugsführer den Angrifftrupp unter schwerem Atemschutz und mit Kleinlöschgerät zur Erkundung schickte. Durch die erste Rückmeldung wurde klar, dass es sich bei der Ursache der Rauchentwicklung um kein Schadenfeuer handelte, sondern dieser auf ausgetretene Gefahrstoffe zurückgeführt werden konnte. Aufgrund dieser Erkenntnis wurde durch den Fahrzeugführer des ersten HLF das GAMS-Schema angewendet:
– G (Gefahr erkennen): siehe oben
– A (Absperren): Der Gefahrenbereich wurde durch die restlichen Kräfte des HLF großräumig abgesperrt.
– M (Menschenrettung): Der Angriffstrupp erhielt den Befehl unter umluftabhängigen Atemschutz beteiligte Personen an die Absperrgrenze zu bringen und somit aus dem Gefahrenbereich zu retten. Dies erfolgte bei der Fahrerin des Unfall-PKW ohne große Schwierigkeiten, da diese gehfähig und nicht eingeklemmt war. Schwieriger gestaltete sich die Rettung der vom PKW überrollten Person, die unter dem Fahrzeug eingeklemmt wurde. Diese wurde mittels Hebekissen befreit und ebenfalls zur Absperrgrenze gebracht.
– S (Spezialkräfte): Der Gruppenführer des HLF forderte über die Übungsleitstelle auf Grund der sich ihm darstellenden Lage weitere Kräfte an. Hierzu zählten unter anderem auch der Umweltschutzzug (GW 01, ErkKw 01, GW 02) sowie der AB-G. Durch die Kräfte des Umweltschutzzuges wurden zum einen eine Dekontaminationsstelle Stufe 2
aufgebaut und betrieben. Zum anderen wurde ein erster Trupp mit Chemikalien
Schutzanzug zur Erkundung und für erste Auffangmaßnahmen in den Gefahrenbereich
geschickt. Hierbei wurden auch die Beladungspapiere gecheckt und erste Messungen mittels Mehrgaswarngeräts und pH-Prüfpapier getätigt. Aufgrund dessen wurde wiederum eine Stoffrecherche durchgeführt und zusammen mit dem Fachberater* für C-Gefahren Maßnahmen festgelegt. Das Austreten des Stoffes wurde gestoppt und der Stoff durch einen weiteren CSA-Trupp aus dem beschädigten IBC mittels Fasspumpe abgepumpt.

* Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an Herrn Alexander Schaberg vom Lehrstuhl Chemische Sicherheit und Abwehrender Brandschutz der Bergischen Universität Wuppertal, der die Übungen als bestellter Fachberater für C-Gefahren der Feuerwehr Wuppertal tatkräftig unterstützte. Die gemeinsame Übungszeit stellte eine sehr gute Möglichkeit dar, die Vorgehensweise und Möglichkeiten der jeweils anderen Partei kennen zu lernen und die Zusammenarbeit für den Ernstfall zu trainieren.

Übung 2

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Nach Beendigung des Übungseinsatzes und der wiederhergestellten Einsatzbereitschaft auf der Feuerwache klang der durchaus anspruchsvolle Übungstag in einem gemütlichen Abend mit guter Verpflegung aus. Vielen Dank an dieser Stelle an den Förderverein des Umweltschutzzuges, der das Abendessen zur Verfügung stellte.

Nach dem gemeinschaftlichen Frühstück und den letzten Aufräumarbeiten wurde das Ausbildungswochenende am Sonntag gegen 12:00 Uhr offiziell beendet. Vielen Dank an alle Beteiligten für die gute Organisation und Durchführung!