Im Laufe der Zeit wurde der ABC-Dienst mit den ersten Funkmeldeempfängern (FME) aufgerüstet, allerdings nur für die Führungskräfte. Zu Beginn des Jahres 1986 wurde die kommunale Alarmbereitschaft des ABC-Dienstes ins Leben gerufen. Dies bedeutete, dass jeweils eine Gruppe am Samstag von 08.00 – 13.00 Uhr die Fahrzeuge besetzen sollte; alarmiert wurden sie jedoch nie.
Plötzlich und unerwartet verstarb am 9. März 1986 der erste Einheitsführer Horst Karrenberg; sein Amt wurde vom damaligen Zugführer Manfred Landau übernommen.
Ein Ereignis in der Nacht vom 25. auf den 26. April im fernen Russland, genauer gesagt in Tschernobyl, hatte ganz gewaltige Auswirkungen auf den ABC-Dienst. Wer meint, dies sei unsere Stunde gewesen, der irrt sich. Gemäß der Aufgabenbeschreibung ist der ABC-Dienst genau für eine solche Situation ausgebildet und auch ausgerüstet. Aus unerklärlichen Gründen wurde der Wuppertaler ABC-Dienst jedoch nicht für eine einzige Messung oder sonstige Tätigkeit eingesetzt. Es wurden vielmehr die Messgeräte mit der Begründung entzogen, dass sie überprüft werden müssten. Der ABC-Dienst wurde seiner Messgeräte beraubt und somit zum Nichtstun verurteilt.
Auf Grund dieser Tatsache zog die Führung ihre Konsequenzen. Sie trat geschlossen Ende 1986 zurück und die meisten von ihnen traten auch aus der Feuerwehr Wuppertal aus. Durch den Rücktritt der Führung musste ein neuer Einheitsführer und Zugführer bestellt werden. Dies geschah an der Jahreshauptversammlung im Dezember 1986. Zum Einheitsführer wurde Gero Leuther und zum Zugführer Michael Hesse ernannt. Der scheidende Einheitsführer Manfred Landau erhielt für seine Verdienste um die Einheit das Feuerwehr Ehrenkreuz.
Im Sommer 1989 trat der Einheitsführer Gero Leuther aus beruflichen Gründen zurück und Manfred Landau übernahm wieder die Einheitsführung. Ende 1989 trat der Zugführer Michael Hesse ebenfalls aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück und Charles Hofer wurde zum neuen Zugführer und stellvertretenden Einheitsführer bestimmt.
In der folgenden Zeit galt es, den ABC-Dienst bei der Berufsfeuerwehr bekannter zu machen. Einige Kameraden unternahmen eine „Promotion-Tour“ auf allen Wachabteilungen der Berufsfeuerwehr in Elberfeld und Barmen, wo die Einsatzmöglichkeiten des ABC-Dienstes praktisch vorgestellt wurden. Es ging vor allem um den Einsatz des Dekontaminations-Mehrzweckfahrzeuges zur Beseitigung von längeren Ölspuren. Parallel wurde versucht, verstärkt in das Einsatzgeschehen eingebunden zu werden. Dies gelang Stück für Stück bei der Beseitigung von Ölspuren und sonstigen Verunreinigungen auf der Straße.
Im Herbst 1991 hatte die Berufsfeuerwehr Wuppertal ein System zur Löschwasserrückhaltung angeschafft und den ABC-Dienst mit dieser Sonderaufgabe zum 1. Januar 1992 betraut. Mit Übernahme dieser neuen Aufgabe auf dem Gebiet des Umweltschutzes kam der Gedanke auf, dies auch im Namen der Einheit nach außen zu zeigen. Mit der Übernahme eines zum Gerätewagen Löschwasserrückhaltung (GW-LWR) umgebauten LF 8 am 5. Oktober 1993 erfolgte auch die Namenserweiterung in „Umweltschutzeinheit – ABC-Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Wuppertal“.
An der Jahreshauptversammlung im Dezember 1993 wurde ein neuer Einheitsführer von den Kameraden gewählt, da Manfred Landau nach der erfolgreichen Umstrukturierung des ABC-Dienstes jüngeren Kameraden Platz machen wollte. Charles Hofer wurde zum Einheitsführer sowie Axel Rose und Dirk Romczykowski zu stellvertretenden Einheitsführern gewählt.
Die Amtsübergabe fand im Februar 1994 statt. Diese Feier war zugleich die Abschiedsfeier vom Standort „Am Brögel“, da dieses Gerätehaus durch die Auflösung der Löscheinheit Barmen aufgegeben werden sollte. Im April fand der Umzug von der „alten Wache“ zur Feuerwache 1 der Berufsfeuerwehr statt. Es sollte jedoch noch über ein Jahr dauern, bis dort die Räumlichkeiten entsprechend hergerichtet waren. Unser Domizil, das in der „letzten Ecke“ der Wache liegt, ist zu erreichen, indem man an den Mülltonnen vorbeigeht und die letzte Türe auf der rechten Seite öffnet. In dem Aufenthalts- und Büroraum ist ein Platzangebot von rund 1 m2 für jeden der 35 Mitglieder. Für theoretische Ausbildung wird seitdem der Wachabteilungsunterrichtsraum genutzt. Kurze Zeit später musste auch der Standort „Am Dornloh“ geräumt werde. Das dort eingelagerte Material des ABC-Zuges wurde zur „Otto-Hahn-Straße“ verlagert.
Die Zweiteilung der Einheit, wie sie vorher in Ausbildungsgruppe und Zug existierte, gab es seit Anfang der 90-er Jahre nicht mehr. Nur räumlich ist die Unterteilung noch vorhanden, da alle kommunalen Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände auf der Feuerwache 1 und die Bundesausstattung an der Otto-Hahn-Straße im Katastrophenschutzzentrum bereit stehen.