Ein ABC-Zug nach Stärke- und Ausstattungsnachweis (STAN)

Die ursprünglichen Überlegungen zur Einrichtung  eines ABC-Dienstes stellte der Bund bei einer Neuordnung des Katastrophenschutzes Anfang der 60-er Jahre an. Damals standen noch die Erfahrungen aus dem zweiten Weltkrieg im Vordergrund; somit sollte der ABC-Dienst zum Erkennen und Beseitigen von Gefahren durch atomare, biologische und chemische Kampfmittel eingesetzt werden. Der ABC-Dienst sollte dort tätig werden, wo Hilfs- und Rettungsmaßnahmen anderer Fachdienste (z.B.: Brandschutzdienst) durch die Auswirkungen von Kampfmitteln behindert werden. Dazu gehört insbesondere das Aufspüren, Messen und Kennzeichnen von Kontaminationen und die Dekontamination von Personen, Sachen und Gelände, sowie eine Trinkwassernotversorgung.
 
Schließlich wurden in der alten Bundesrepublik 245 ABC-Züge, als Teil der Fachdienste im erweiterten Katastrophenschutz, nach folgendem Muster aufgestellt:
 
Ein aus 42 Mann bestehender Zug gliedert sich in einen Zugtrupp, eine Erkundungsgruppe, eine Dekontaminationsgruppe für Personen und eine für Geräte bzw. Gelände. Zur Erfüllung dieser Aufgaben stattete der Bund jeden ABC-Zug mit zwei sogenannten Erkundungskraftwagen und einem Dekontaminations-Mehrzweckfahrzeug (DMF) aus. Hinzu kommen noch einige andere Fahrzeuge, die im Verteidigungsfall beordert, das heißt aus zivilen Beständen beschlagnahmt werden sollen. Die Geburtsstunde einer voll auf den Verteidigungsfall ausgerichteten Einheit war gekommen.