Am Brögel, Dornloh, Otto-Hahn-Straße und August-Bebel-Straße.
Alles Straßen in Wuppertal mag man denken. Aber für die ehemaligen Mitglieder des Umweltschutzzuges Straßen mit historischer Bedeutung. „Weisst du noch damals…?“ weiterlesen
Kategorie für das neue Berichtformat des „Rückblicks“ (Wochen ; Monat)
Nach anregung beim Jahresgespräch des AK Ö
Am Brögel, Dornloh, Otto-Hahn-Straße und August-Bebel-Straße.
Alles Straßen in Wuppertal mag man denken. Aber für die ehemaligen Mitglieder des Umweltschutzzuges Straßen mit historischer Bedeutung. „Weisst du noch damals…?“ weiterlesen
Der Umweltschutzzug, Oberbürgermeister Andreas Mucke, der Präsident des DeutschenFeuerwehrverbandes Hartmut Ziebs und weitere geladene Gäste feierten auf der Hauptfeuer- und Rettungswache das Jubiläum.
In den Grußworten begrüßte der stellvertretende Zugführer Tobias Meier ebenso einige ehemalige Mitglieder des Umweltschutzzuges, welche extra für die Feierlichkeiten aus ganz Deutschland angereist waren. Durch den hohen Anteil an Studenten in der Einheit und der damit verbundenen Fluktuation, sind viele Ehemalige über die ganze Bundesrepublik verteilt, welche die Chance nutzten die alte Wirkungsstätte wieder einmal zu besuchen. Oberbürgermeister Andreas Mucke konnte ebenfalls in seiner Rede auf eigene Erfahrungen mit dem Umweltschutzzug zurückblicken. So konnte er selbst als Absolvent des Studiums der Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal zwinkernd berichten, dass schon zu seinen Zeiten im Einsatzfall viele Kommilitonen die Hörsäle schnell verließen. Anschließend ging er auf den Wandel in der Geschichte des Umweltschutzzuges und seiner zunehmenden Bedeutung für Wuppertal ein.
Ebenfalls gratulierte der Amtsleiter der Feuerwehr Wuppertal Ullrich Zander dem Umweltschutzzug und konnte verkünden, dass passend zum Jubiläum im nächsten Jahr mit dem Erweiterungsbau der Unterkunft begonnen werde. Anschließend blickten der ehemalige Einheitsführer Charles Hofer und Tobias Meier gemeinsam auf die letzten 50 Jahre genauer zurück. So wurde die Entwicklung des Zuges von einer reiner Katastrophenschutzeinheit zu einer vielseitig einsetzbaren Feuerwehreinheit dargestellt. Unterstützt wurde der Vortrag durch die Präsentation von verschiedenen Schutzanzügen, welcher der Umweltschutzzug von seiner Gründung bis heute verwendete.
Nachdem geschichtlichen Vortrag würdigte der DFV-Präsident Hartmut Ziebs die Verdienste des Umweltschutzzuges. So sei diese eine Einheit, welche über die Stadtgrenzen hinaus bundesweit bekannt sei und einen sehr guten Ruf genieße. Er machte ebenfalls deutlich, dass die Tätigkeit im Umweltschutzzug als nicht selbstverständlich angesehen werden könne. Der technische Fortschritt und eine zunehmende Aufgabenvielfalt bedeute für die Mitglieder der Frewilligen Feuerwehren, dass diese sich immer intensiver in ihrer Freizeit fortbilden müssten.
Abschließend überbrachte der Förderverein Umweltschutzzug noch seine Gratulationen an die Einheit und konnte verkünden, dass als Präsent verschiedene Unternehmen als Sponsoren gefunden wurden. Hier möchte sich der Umweltschutzzug sowie der Förderverein bei der Bayer Pharma AG, dem Brandschutzdienstleister insa4, Öko-Tec Umweltschutzsysteme GmbH, Vorwerk & Co. KG, dem Institut für Qualität und Zuverlässigkeit und der Provinzial-Versicherung bedanken! Darauffolgend fand noch ein entspanntes Zusammensein der Gäste in historischer aber auch moderner Atmosphäre statt. Hier wurden neben den aktuellen Fahrzeugen auch historische Fahrzeuge wie ein Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug und ein Kübelwagen ausgestellt. An dieser Stelle möchten wir uns
ebenfalls noch beim historischen Löschzug Pelkum und Herrn Marmulla bedanken!
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Im Laufe der Zeit wurde der ABC-Dienst mit den ersten Funkmeldeempfängern (FME) aufgerüstet, allerdings nur für die Führungskräfte. Zu Beginn des Jahres 1986 wurde die kommunale Alarmbereitschaft des ABC-Dienstes ins Leben gerufen. Dies bedeutete, dass jeweils eine Gruppe am Samstag von 08.00 – 13.00 Uhr die Fahrzeuge besetzen sollte; alarmiert wurden sie jedoch nie.
Plötzlich und unerwartet verstarb am 9. März 1986 der erste Einheitsführer Horst Karrenberg; sein Amt wurde vom damaligen Zugführer Manfred Landau übernommen.
Ein Ereignis in der Nacht vom 25. auf den 26. April im fernen Russland, genauer gesagt in Tschernobyl, hatte ganz gewaltige Auswirkungen auf den ABC-Dienst. Wer meint, dies sei unsere Stunde gewesen, der irrt sich. Gemäß der Aufgabenbeschreibung ist der ABC-Dienst genau für eine solche Situation ausgebildet und auch ausgerüstet. Aus unerklärlichen Gründen wurde der Wuppertaler ABC-Dienst jedoch nicht für eine einzige Messung oder sonstige Tätigkeit eingesetzt. Es wurden vielmehr die Messgeräte mit der Begründung entzogen, dass sie überprüft werden müssten. Der ABC-Dienst wurde seiner Messgeräte beraubt und somit zum Nichtstun verurteilt.
Auf Grund dieser Tatsache zog die Führung ihre Konsequenzen. Sie trat geschlossen Ende 1986 zurück und die meisten von ihnen traten auch aus der Feuerwehr Wuppertal aus. Durch den Rücktritt der Führung musste ein neuer Einheitsführer und Zugführer bestellt werden. Dies geschah an der Jahreshauptversammlung im Dezember 1986. Zum Einheitsführer wurde Gero Leuther und zum Zugführer Michael Hesse ernannt. Der scheidende Einheitsführer Manfred Landau erhielt für seine Verdienste um die Einheit das Feuerwehr Ehrenkreuz.
Im Sommer 1989 trat der Einheitsführer Gero Leuther aus beruflichen Gründen zurück und Manfred Landau übernahm wieder die Einheitsführung. Ende 1989 trat der Zugführer Michael Hesse ebenfalls aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück und Charles Hofer wurde zum neuen Zugführer und stellvertretenden Einheitsführer bestimmt.
In der folgenden Zeit galt es, den ABC-Dienst bei der Berufsfeuerwehr bekannter zu machen. Einige Kameraden unternahmen eine „Promotion-Tour“ auf allen Wachabteilungen der Berufsfeuerwehr in Elberfeld und Barmen, wo die Einsatzmöglichkeiten des ABC-Dienstes praktisch vorgestellt wurden. Es ging vor allem um den Einsatz des Dekontaminations-Mehrzweckfahrzeuges zur Beseitigung von längeren Ölspuren. Parallel wurde versucht, verstärkt in das Einsatzgeschehen eingebunden zu werden. Dies gelang Stück für Stück bei der Beseitigung von Ölspuren und sonstigen Verunreinigungen auf der Straße.
Im Herbst 1991 hatte die Berufsfeuerwehr Wuppertal ein System zur Löschwasserrückhaltung angeschafft und den ABC-Dienst mit dieser Sonderaufgabe zum 1. Januar 1992 betraut. Mit Übernahme dieser neuen Aufgabe auf dem Gebiet des Umweltschutzes kam der Gedanke auf, dies auch im Namen der Einheit nach außen zu zeigen. Mit der Übernahme eines zum Gerätewagen Löschwasserrückhaltung (GW-LWR) umgebauten LF 8 am 5. Oktober 1993 erfolgte auch die Namenserweiterung in „Umweltschutzeinheit – ABC-Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Wuppertal“.
An der Jahreshauptversammlung im Dezember 1993 wurde ein neuer Einheitsführer von den Kameraden gewählt, da Manfred Landau nach der erfolgreichen Umstrukturierung des ABC-Dienstes jüngeren Kameraden Platz machen wollte. Charles Hofer wurde zum Einheitsführer sowie Axel Rose und Dirk Romczykowski zu stellvertretenden Einheitsführern gewählt.
Die Amtsübergabe fand im Februar 1994 statt. Diese Feier war zugleich die Abschiedsfeier vom Standort „Am Brögel“, da dieses Gerätehaus durch die Auflösung der Löscheinheit Barmen aufgegeben werden sollte. Im April fand der Umzug von der „alten Wache“ zur Feuerwache 1 der Berufsfeuerwehr statt. Es sollte jedoch noch über ein Jahr dauern, bis dort die Räumlichkeiten entsprechend hergerichtet waren. Unser Domizil, das in der „letzten Ecke“ der Wache liegt, ist zu erreichen, indem man an den Mülltonnen vorbeigeht und die letzte Türe auf der rechten Seite öffnet. In dem Aufenthalts- und Büroraum ist ein Platzangebot von rund 1 m2 für jeden der 35 Mitglieder. Für theoretische Ausbildung wird seitdem der Wachabteilungsunterrichtsraum genutzt. Kurze Zeit später musste auch der Standort „Am Dornloh“ geräumt werde. Das dort eingelagerte Material des ABC-Zuges wurde zur „Otto-Hahn-Straße“ verlagert.
Die Zweiteilung der Einheit, wie sie vorher in Ausbildungsgruppe und Zug existierte, gab es seit Anfang der 90-er Jahre nicht mehr. Nur räumlich ist die Unterteilung noch vorhanden, da alle kommunalen Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände auf der Feuerwache 1 und die Bundesausstattung an der Otto-Hahn-Straße im Katastrophenschutzzentrum bereit stehen.
In den nächsten zwei Jahren versuchte sich der ABC-Dienst in die Freiwillige Feuerwehr zu integrieren, um eine bessere Einbindung in den Katastrophenschutz der Stadt Wuppertal zu erreichen.
In einem Schreiben des zuständigen Sachbearbeiters „Einsatz/Organisation der Katastrophenschutzeinheiten“ an den damaligen Amtsleiter des Amtes für Zivilschutz wurde zu dieser Integration folgendes bemerkt:
„[…]Leider war die Entwicklung der 3 ABC-Züge in Bezug auf eine bessere Zusammenarbeit mit allen Kräften und Organisationen des Katastrophenschutzes nicht so, wie man es sich vorstellte. Es stellte sich heraus, daß eine gemeinsame Benutzung der Ausrüstung und der Spezialfahrzeuge von mehreren Einheiten (ABC-Züge) dazu führte, daß die hochempfindlichen Geräte und Ausrüstungsgegenstände nicht in dem erforderlichen Umfang gewartet wurden, so daß ein höherer Verschleiß festzustellen war. Da es sich dabei ausschließlich um Bundesausstattung handelte, war mit einer Neubeschaffung von Ausrüstung nicht zu rechnen. […]“
Der wesentliche Faktor wurde jedoch in der vollkommen mangelhaften Zusammenarbeit der ABC-Einheiten mit den anderen Trägern und Einheiten des Katastrophenschutzes gesehen. Man stellte fest, dass eine Integration der ABC-Einheiten in den Verband der Freiwilligen Feuerwehr nicht in dem erforderlichen Umfang stattgefunden hatte. Nach damaliger Auffassung lag das im Wesen der Freiwilligen Feuerwehr, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann und anderen Hilfsorganisationen skeptisch gegenüber steht. Auf Grund der Tatsache trat eine Verunsicherung bei den Führungskräften und den Helfern der ABC-Einheiten auf, die nach Meinung des Amtes 38 (Amt für Katastrophenschutz) die Einsatzbereitschaft erheblich in Frage stellte. Die ABC-Einheiten wurden als Anhängsel der Freiwilligen Feuerwehr gesehen und das könnte sich die Stadt Wuppertal in bezug auf die Wichtigkeit der ABC-Einheiten infolge der Industriestruktur nicht leisten.
Die Situation der ABC-Einheiten stellte sich zu diesem Zeitpunkt (Oktober 1977) so dar, dass vom Bund ein ABC-Zug mit 42 Helfern anerkannt und in die 1. Stufe der Verstärkung aufgenommen war. tatsächlich existieren 3 ABC-Züge mit 125 Helfern, wobei die Ausrüstung und die Mittel des Bundes nur für die Ausbildung eines Zuges vorhanden war.
Zur Lösung dieses Problems schlug man vor, daß der II. ABC-Zug wieder dem Amt 38 als Regieeinheit zurückgeführt werde. Die restlichen Einheiten und Helfer sollten kontinuierlich in den Brandschutz integriert werden, wobei die ausgebildeten ABC-Helfer den Stamm für die ABC-Trupps der Brandschutzeinheiten bilden sollten.
Mit diesem Lösungsvorschlag war das Amt 37 (Feuerwehr) in keinster Weise einverstanden, was sich in dem Brief des Amtes 37 an den Oberstadtdirektor vom 05. Dezember 1977 widerspiegelte:
„[…] In einem Gespräch des Amtes 37 mit den Zugführern der ABC-Züge wurde eindeutig festgehalten, daß eine Rückführung zur Regieeinheit auf keinen Fall eine Erhöhung des Einsatzwertes mit sich bringen würde. Weiter wurde von den Zugführern und der Geschäftsführung der Freiwilligen Feuerwehr bekräftigt, daß die Integration in die Feuerwehr zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt hätte. Es wurde ausdrücklich erwähnt, daß eine fruchtbare Mitarbeit der ABC-Züge im Kreise der Freiwilligen Feuerwehr – auch bei Übungen – gegeben ist und zwar viel positiver als zu früheren Zeiten unter der Obhut des Amtes 38. […]“
Ein weiterer Punkt, der gegen eine Rückführung des II. ABC-Zuges sprach, war der Umstand, dass damit die wenigen Fahrzeuge und Geräte aus dem Einflussbereich der Feuerwehr entfernt würde. Dies würde bedeuten, daß der I. und III. ABC-Zug keine Ausbildung mehr betreiben könnte. Faktisch käme dies einer Auflösung zweier Züge gleich.
Die Antwort des Amtes 38 an das Amt 37/1 kam in Form einer Anordnung (15. Mai 1978):
„[…]Der bisherige II. ABC-Zug nimmt ab sofort die Aufgaben der ABC-Abwehr im Katastrophenschutz der Stadt Wuppertal wahr und erhält die taktische Bezeichnung „I. ABC-Zug Wuppertal (FFw)“ Wegen der Wichtigkeit der Aufgabe wird die Stärke des Zuges auf 1/49 festgesetzt.
Die vorhandenen und noch auszuweisenden Kraftfahrzeuge sind ausschließlich für Ausbildungs- und Einsatzaufgaben im I. ABC-Zug einzusetzen. Einem anderweitigen Einsatz der Ausrüstung und der Kraftfahrzeuge wird nicht zugestimmt.
Standort der Einheit ist Wuppertal-Langerfeld, Am Dornloh[…]“
Anscheinend hatte der damalige Amtsleiter des Amtes 38 seine Kompetenzen etwas überschritten, denn in der Antwort des Amtes 37 wurde dargelegt, dass allein der Hauptverwaltungsbeamte die Weisungsbefugnis gegenüber den öffentlichen Einheiten und Einrichtungen und nicht der Amtsleiter (Amt 38) hat. Somit war die Anordnung nichtig und das Amt 37 machte dem Amt 38 am 22. Mai 1978 folgenden Vorschlag:
„[…]Auflösung eines ABC-Zuges im Zuge des natürlichen Abganges der auf 10 Jahre verpflichteten Helfer
Übernahme von ABC-Helfern auf freiwilliger Basis in andere Züge, u.a. in den aufzustellenden Veterinärzug
Intensive Zusammenarbeit des ABC-Dienstes und der Berufsfeuerwehr mit der insgesamt in Wuppertal zur Verfügung stehenden Ausrüstung auf dem ABC-Gebiet[…]“
Bei einem Gespräch zwischen den Ämtern 10, 37 und 38 am 22. September 1978 wurde dann festgelegt:
„[…] In Wuppertal wird nur ein ABC-Zug aufgestellt. […]“
Die Begründung hierfür war, dass durch den Erlass des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen vom 8. April 1969, mit Wirkung vom 1. April 1969, die Stärke des ABC-Dienstes innerhalb des Katastrophenschutzes für Wuppertal mit 38 Helfern = 1 Zug festgelegt wurde. Diese Stärke wurde 1970 durch den Regierungspräsidenten in Düsseldorf bestätigt und bis Oktober 1970 fortgeschrieben.
Daraufhin wurde vereinbart, dass
Es dauerte danach gut ein Jahr, bis am 13. August 1979 der Oberstadtdirektor den nachfolgenden Entscheidungsvorschlag als Verfügung (Organisation des ABC-Dienstes) in Kraft setzte:
„Für die Aufgaben des ABC-Dienstes wird ein ABC-Zug in Übersollstärke mit einer 100%-tigen Personalreserve gebildet. Der Zug wird organisatorisch der Freiwilligen Feuerwehr angegliedert; für personelle Betreuung ist das Amt 37 zuständig. Die Personalstärke des ABC-Zuges wird auf 84 Helfer festgesetzt. Hiermit soll sichergestellt werden, daß bei personellen Ausfällen ausgeglichen werden kann und ggfs. bei Bereitstellung des Materials für einen zweiten ABC-Zug genügend ausgebildete Helfer vorhanden sind.“
Als Konsequenz dieser Verfügung fand im Oktober 1979 ein Gespräch statt, wobei vereinbart wurde, daß der Zugführer des ABC-Zuges in Übersollstärke durch die Organisation (Freiwillige Feuerwehr) bzw. durch den Amtsleiter 37 und durch den HVB bestätigt werden muss. Anschließend sollten 84 qualifizierte und ausgebildete Helfer aus den bestehenden drei ABC-Zügen im Einvernehmen mit dem neuen Zugführer ausgewählt werden; ihre Fortbildung fand im Katastrophenschutzzentrum „Am Dornloh“ statt. Mit den übrigen Helfern (ca. 25-30) wurde eine ABC-Ausbildungsgruppe für den kommunalen ABC-Schutz gebildet, die auch die Ausbildung der ABC-Trupps aller Fachdienste der Freiwilligen Feuerwehr durchführte. Sowohl die Grundausbildung für die neu verpflichteten Helfer als auch die Ausbildung der ABC-Trupps aller Fachdienste der Freiwilligen Feuerwehr sollte in der Feuerwache „Am Brögel“ betrieben werden. Um die rechtlichen Bedenken des Amtes 38 auszuräumen sollte der ABC-Zug in den kommenden 2-4 Jahren auf 50-55 Helfer reduziert werden.
Im Januar des Jahres 1980 wurde dann festgelegt, wer die Führungspositionen im ABC-Dienst übernehmen sollte. Die Gesamtleitung alle ABC-Züge der Verstärkung und des kommunalen Teiles hatte Horst Karrenberg; in dieser Funktion war er der erste Einheitsführer. Als Zugführer des 1. ABC-Zuges der Verstärkung wurde Manfred Landau benannt. Die Kameraden Hans Metzler und Claus Kannenberg übernahmen die Funktion als Zugführer des kommunalen Teils und der Ausbildungsgruppe.
Neben der personellen Besetzung des ABC-Dienstes wurden die Aufgaben der Ausbildungsgruppe und der kommunalen Einsatzgruppe festgelegt. Die ABC-Helfer sollten auch in Zukunft neben ihrer rund zweijährigen Ausbildung zum ABC-Helfer auch eine 70-stündige Brandschutzerziehung erhalten (TM1). Die kommunale Einsatzgruppe sollte für den ABC-Schutz unterhalb der Katastrophenschwelle ausgebildet, ausgerüstet und eingesetzt werden.
Mit neuen Aufgaben und einem neuen Dienstherrn versehen, könnte man meinen, es wäre endlich Ruhe in den ABC-Dienst gekommen. Doch dem war nicht so.
Hatte man bei der Übernahme des ABC-Dienstes noch Probleme mit der großen Anzahl von Helfern, wandelte sich diese Situation im Jahre 1981 schlagartig. Bis Ende 1982 endete bei 42 der derzeit 95 Helfer die 10-jährige Verpflichtungszeit; nochmals 26 Helfer schieden im Jahre 1983 aus. Somit war die Zugstärke und die Personalreserve von 100% stark gefährdet. Das Ausscheiden der Helfer war eine direkte Reaktion auf die verschiedenen, in der Vergangenheit erlassenen Anordnungen, die die Motivation der Helfer negativ beeinflusst hat.
Der Leiter der Feuerwehr kam auch zum Schluss, dass dieser Personalabgang nicht komplett mit Neuverpflichtungen aufzufangen ist. Um die Reduzierung des ABC-Personals aufzufangen, hatte er vorgesehen, den ABC-Zug mit den Kräften aus dem kommunalen ABC-Bereich aufzufangen. Mittelfristig sollten jährlich mindestens 10 bis 15 Helfer neu verpflichtet werden, um die Sollstärke von 84 Helfern zu erhalten.
Ende 1981 stellten der Wehrführer und der Zugführer des ABC-Dienstes in einem Brief an die Verantwortlichen fest, dass bei einem weiteren Personalschwund der ABC-Dienst seine Aufgaben nicht mehr in vollem Umfang wahrnehmen kann. Die Verfügung des Oberstadtdirektors wurde in Frage gestellt. Eine Antwort auf dieses Schreiben konnte nicht gefunden werden.
Der Personalstand erreichte in den kommenden Jahren nicht mehr die erforderten 84 Helfer; er pendelte sich jedoch bei rund 50 Helfern ein.
1982 wurde ein weiterer Schritt zur Integration in die Freiwillige Feuerwehr getan. Die bis dahin von allen Helfern des ABC-Dienstes getragenen weißen ZS-Helme mussten gegen die üblichen Feuerwehrhelme ausgetauscht werden.
Bis zum Jahre 1986 gab es keine größeren Probleme im ABC-Dienst. Der ABC-Zug „Am Dornloh“ und die kommunalen Ausbildungsgruppe „Am Brögel“ versahen ihren Dienst, wobei man feststellen musste, dass die Zweiteilung in keiner Weise der Kameradschaft diente. Es gab richtige Konkurrenzkämpfe zwischen den beiden Standorten
Um es gleich vorweg zu sagen, ein definitives Gründungsdatum des ABC-Dienstes in Wuppertal gibt es nicht. Es war jedoch möglich, in Gesprächen mit Kameraden der Ersten Stunde, die Ereignisse soweit aufzubereiten, dass wir heute, im Jahre 1996, sagen können:
„Wir sind 30 Jahre alt.“
Im Januar 1966 trafen sich die damaligen freiwilligen Helfer im Luftschutzdienst zum ersten Mal zur Fachausbildung im ABC-Dienst. In einem Schreiben desselben Jahres wurden die Helfer zu einem Treffen des ZS-ABC-Dienstes eingeladen.
Die notwendigen Fahrzeuge und Geräte waren anscheinend noch nicht alle in Wuppertal vorhanden. Im Jahre 1967 verfügte der ABC-Dienst der Stadt Wuppertal zwar über Entgiftungsanhänger, die dazugehörigen Entgiftungsfahrzeuge mussten jedoch von einer benachbarten Gemeinde für Ausbildungszwecke zur Verfügung gestellt werden.
Gemäß dem Katastrophenschutzgesetz des Bundes sind die Einheiten und Einrichtungen des Luftschutzhilfsdienstes (LSHD) in den Katastrophenschutz einzuordnen; als erste Maßnahme dieser Einordnung wurden sie 1966 auf die kreisfreien Städte und Landkreise übergeleitet.
Am 27. Februar 1972 erging die Weisung des Bundesministers des Inneren zur Einordnung des Luftschutzdienstes in den Katastrophenschutz. Die Stadt Wuppertal meldete am 5. Dezember 1972, dass sie folgende ABC-Komponenten in den Katastrophenschutz eingeordnet hat:
1. ABC-Zug mit: | 2. ABC-Zug mit: | |||
1 | Führer | 1 | Führer | |
7 | Unterführer | 4 | Unterführer | |
32 | Helfer | 33 | Helfer | |
1 | Kompressoranhänger | 1 | Kompressoranhänger | |
6 | Entgiftungsanhänger | 6 | Entgiftungsanhänger | |
1 | Funk-Kommando-Wagen | 1 | Funk-Kommando-Wagen | |
1 | Entgiftungsfahrzeug | 1 | Entgiftungsfahrzeug | |
1 | BSW | 2 | Tanklöschfahrzeuge | |
1 | Mannschaftskraftwagen | 1 | Helfer |
Einer möglichen Überführung in eine Trägerorganisation, wie z.B. der Feuerwehr, wurde von der Mehrzahl der Mitglieder im Jahre 1972 nicht zugestimmt. Alle Mitglieder trugen somit weiterhin die graue Arbeitskleidung mit dem Zivilschutz-Abzeichen am linken Ärmel; die braunen Kragenspiegel kennzeichneten jeden Angehörigen des ABC-Dienstes.